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5.2.2025
Immobilienbranche

Politische Visionen für eine nachhaltige und digitale Zukunft im Bau- und Immobiliensektor

Analyse der Wahlprogramme zur Bundestagswahl im Februar 2025

Die Neuwahlen stehen bevor und der Wahlkampf läuft auf Hochtouren. Viele Eigentümer:innen und Mieter:innen fragen sich, welche Parteien die besten Lösungen für ihre Anliegen bieten. Insbesondere Immobilienbesitzer:innen stehen vor der Frage, welche politischen Vorhaben in Zukunft direkten Einfluss auf ihr Immobilien-Eigentum haben. Wie lassen sich energetische Maßnahmen für Werterhalt und Nachhaltigkeit mit wirtschaftlich sinnvollen Lösungen am besten vereinen? Was sind die zentralen Inhalte der Wahlprogramme der SPD, CDU/CSU, Grünen, FDP, AfD, Die Linke und BSW und welche Positionen vertreten die  Parteien zu den Themen energetische Sanierungen, Klimaschutz und Digitalisierung des Immobiliensektors? Wie lassen sich diese aus Expertensicht hinsichtlich Realisierbarkeit und Auswirkungen einordnen? Welche energie- und klimapolitischen Visionen beeinflussen maßgeblich die Zukunft von Immobilien-Bestand, Bauen und Wohnen?

Redaktioneller Hinweis: Die Freien Wähler (FW) haben kein spezifisches Wahlprogramm für die Bundestagswahl vorgelegt. Ihre Positionen zum Klimaschutz und zum Gebäudesektor sind im Europawahlprogramm von letztem Jahr zu finden. Darin betonen sie die Bedeutung von Energieeffizienz und die Förderung erneuerbarer Energien im Gebäudebereich. Sie setzen sich für die Sanierung bestehender Gebäude ein, um den Energieverbrauch zu senken, und plädieren für finanzielle Anreize, um private Investitionen in energieeffiziente Technologien zu fördern. Zudem fordern sie eine Vereinfachung der bürokratischen Verfahren, um die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudesektor zu beschleunigen.

Nachhaltiges Wohnen: Wege zur Senkung von Emissionen im Gebäudesektor

Energieeffizienz im Gebäudesektor (1) spielt eine zentrale Rolle bei der Erreichung nationaler Klimaziele. Während der gesellschaftspolitische Wille für einen klimafreundlicheren Gebäudesektor entscheidend ist, bieten Fördermittel und staatliche Budgets Eigentümer:innen und Unternehmen zusätzliche finanzielle Anreize (2), ihre Immobilien zu modernisieren und nachhaltiger zu gestalten. Welche politischen Visionen schließen die Senkung von Emissionen im Gebäudesektor ein? Welche Pläne schlagen die Parteien in ihren Wahlprogrammen zur Bundestagswahl im Februar 2025 für die Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen vor? Und welche Chancen und Herausforderungen könnten sich daraus für Eigentümer:innen, Mieter:innen und Unternehmen ergeben?

Die Vorhaben der Parteien entsprechend ihrer Wahlprogramme

SPD

Die SPD plant die Einführung verbindlicher Effizienzstandards, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Sie setzt auf umfangreiche Förderprogramme für den Austausch fossiler Heizungen und energetische Sanierungen. Vorrangig sollen Altbauten (3) durch zinsgünstige Kredite und Zuschüsse gefördert werden, um Sanierungsmaßnahmen auch für junge Familien und ländliche Regionen attraktiv zu gestalten.

CDU/CSU

Die CDU/CSU setzt auf steuerliche Anreize, wie die Absetzbarkeit von Sanierungskosten, um Investitionen in die energetische Modernisierung zu erleichtern. Sie legt außerdem den Fokus auf die Förderung klimafreundlicher Technologien, um Bürger:innen den Umstieg zu erleichtern. Bestehende Förderprogramme wie die der KfW (4) sollen reformiert und stärker an Effizienzstandards gekoppelt werden. Zudem sollen Bildungskampagnen das Bewusstsein für klimafreundliche Lebensweisen stärken.

Die Grünen

Die Grünen schlagen eine Kombination aus steuerlichen Anreizen und direkter Förderung vor, um die energetische Sanierung von Gebäuden zu fördern. Sie fordern den verpflichtenden Einsatz CO₂-neutraler Heizsysteme wie Wärmepumpen und umfangreiche Investitionen in Wärmenetze. Dafür planen sie umfangreiche Subventionen für den Austausch fossiler Heizungen und die Einführung CO₂-neutraler Alternativen wie Wärmepumpen. Sanierte Gebäude sollen als taxonomiekonform gelten, um zukünftige Investitionen zu erleichtern.

FDP

Die FDP setzt auf marktorientierte Ansätze und technologieoffene Lösungen, um energetische Sanierungen voranzutreiben. Steuerliche Anreize und weniger Bürokratie sollen dabei eine zentrale Rolle spielen, um private Investitionen zu stärken und die Regulierung zu minimieren. Gleichzeitig sollen Innovationsförderungen den Zugang zu neuen, klimaneutralen Technologien erleichtern.

AFD

Die AfD lehnt verbindliche Maßnahmen zur Klimaneutralität und CO₂-Reduktion im Gebäudesektor ab und setzt auf Freiwilligkeit und Bestandsschutz (5). Sie sieht zentrale Vorgaben und Regulierungen kritisch, da diese die Bau- und Wohnkosten erhöhen könnten. Anstatt auf spezifische Förderprogramme zu setzen, liegt der Fokus auf der Reduzierung von Bau- und Wohnnebenkosten.

Die Linke

Die Linke fordert eine sozial gerechte Unterstützung der Bürger:innen, etwa durch die Übernahme von Kosten für klimafreundliche Umbauten bei einkommensschwachen Haushalten. Dabei sollen Kosten nicht auf Mieter:innen umgelegt werden, und staatliche Zuschüsse sollen besonders einkommensschwache Haushalte unterstützen. Kostenfreie Bildungsprogramme sollen zudem über nachhaltige Lebensweisen informieren.

BSW

Das BSW setzt auf freiwillige Maßnahmen und die Eigenverantwortung der Bürger:innen, um Emissionen zu reduzieren. Staatliche Eingriffe oder verbindliche Regelungen lehnt die Partei weitgehend ab. Das BSW betont marktwirtschaftliche Lösungen und fordert den Abbau regulatorischer Hindernisse, um energetische Sanierungen zu erleichtern. Konkrete Förderprogramme werden weniger thematisiert, während die Stärkung kommunaler Entscheidungsfreiheit hervorgehoben wird.

Dazu die Einordnung unserer ESG-Expert:innen

  • Die Einführung von verbindlichen Effizienzstandards ist nötig, um Vergleichbarkeit und auch Verlässlichkeit zu schaffen. Das bedeutet gleichzeitig, dass wir eine Datentransparenz bei den Energiebedarfswerten von Gebäuden schaffen müssen, um einen echten Vergleich mit anderen Gebäuden ähnlicher Bauweise, Lage und Umweltfaktoren zu ermöglichen.
  • Politischer Wille ist für energetisch optimierte Gebäude nötig, um durch energetische Sanierungsmaßnahmen Betriebskosten zu reduzieren und somit für Eigentümer:innen und Mieter:innen Kosten zu senken (Quelle: Report: So wird geheizt – Ergebnisse des Wärme- und Wohnen-Panels 2021)
  • Technologieoffene Lösungen: Der Einsatz von technischen, zumeist minimal notwendigen und ressourcenschonenden Maßnahmen muss im Rahmen der Förderlandschaft mehr Beachtung finden, damit gerade diese Lösungen im Bereich der PropTechs vermehrt zum Einsatz kommen können und nicht immer nur die Gebäudehülle, sondern insbesondere auch die Gebäudetechnik effizient genutzt und optimiert werden kann. (Durch einen technologieoffenen Sanierungsfahrplan können, abhängig vom Gebäudetyp, zwischen 16 Prozent und 33 Prozent der Investitionskosten im Vergleich zu einem technologiegebundenen Sanierungsfahrplan eingespart werden. Quelle: TU Darmstadt: Management Summary zur Studie „Energetische Gebäudesanierung in Deutschland“)
  • Reduktion von bürokratischen Hürden: Eigentümer:innen müssen die Möglichkeit haben, unabhängig von Milieuschutz oder behördlichen Hürden, energetische Sanierungen umzusetzen. Alle Akteure müssen gleichzeitig verstehen, dass bei ausbleibender Sanierung die Folgekosten (nicht nur durch steigende CO₂-Abgabe und Versicherungsbeiträge,  sondern ebenso direkte Folgekosten durch Klimawandel) deutlich höher sind. (Die deutsche Industrie bemüht sich um geringeren Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß, doch die Bürokratie bremst: Laut einer EY-Studie fühlen sich 75 Prozent der Betriebe durch amtliche Hürden und zähe Prozesse behindert. Quelle: EY Dekarbonisierungsbarometer 2024)
  • Staatliche Zuschüsse bleiben wichtig. Fördermittel müssen je nach Komplexität der Sanierungsvorhaben betrachtet und zur Verfügung gestellt werden. Damit können Sanierungskosten teilweise erheblich gesenkt werden, was sich letztlich auch  positiv auf die umgeschlagenen Kosten aufseiten der Mieter:innen auswirken kann. (Die KfW fördert die Installation moderner Heizungsanlagen mit bis zu 70 Prozent. Quelle: Finanztip)

Digitalisierung im Immobiliensektor: Wie Parteien Genehmigungsverfahren und die Entwicklung smarter Technologien beschleunigen wollen

Die zügige Bearbeitung von Bauanträgen ist ein entscheidender Faktor für die Umsetzung von Bauprojekten, insbesondere im Bereich Wohnungsbau und energetischer Sanierung. Lange Genehmigungszeiten und komplexe Verfahren können Projekte verzögern und Kosten in die Höhe treiben. Daher gewinnt die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren (6) zunehmend an Bedeutung – nicht nur für Unternehmen und Investoren, sondern auch für Bürger:innen, die auf dringend benötigten Wohnraum (7) oder Sanierungen warten. Die Digitalisierung bietet zahlreiche Potenziale, wie eine effizientere Verwaltung, datenbasierte Entscheidungen und smarte Gebäude.  Wie thematisieren die verschiedenen Parteien in ihren Wahlprogrammen die Dauer und Effizienz von Bauantragsverfahren (8) und wie möchten sie die Digitalisierung des Immobiliensektors fördern?

Die Vorhaben der Parteien entsprechend ihrer Wahlprogramme

SPD

Die SPD möchte Planungs- und Genehmigungsverfahren durch eine umfassende Digitalisierung beschleunigen, um schnellere Entscheidungen und weniger Bürokratie zu gewährleisten. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit zwischen den Behörden gefördert, um komplexe Verfahren transparenter und effizienter zu gestalten. Zudem setzt sie auf staatliche Investitionen in Smart-City-Konzepte, um digitale Technologien in Städten voranzutreiben.

CDU/CSU

Die CDU/CSU betont die Bedeutung einheitlicher Standards für digitale Verfahren und will die Digitalisierung der Verwaltung ausbauen. Sie setzt auf eine Reform der Planungs- und Genehmigungsverfahren mit Fokus auf klare Vorgaben und Zeitlimits. Smarte Technologien sollen verstärkt im Gebäudemanagement genutzt werden, um Effizienzgewinne zu erzielen.

Die Grünen

Die Grünen streben eine Reduktion bürokratischer Hürden an, indem sie digitale Lösungen und standardisierte Verfahren fördern. Sie setzen auf die Einführung flächendeckender digitaler Bauanträge und die Förderung smarter Technologien für energieeffiziente Gebäude. Es sollen Datenplattformen geschaffen werden, um klimafreundliche Stadtentwicklung zu unterstützen. Außerdem fordern sie, dass Genehmigungsprozesse stärker an Nachhaltigkeitszielen ausgerichtet werden, um ökologischen Anforderungen gerecht zu werden.

FDP

Die FDP betont die Wichtigkeit von weniger Regulierung und schnelleren Genehmigungsprozessen, um Investitionen zu fördern. Vereinfachte Verfahren und ein digitaler Bauantragsprozess stehen dabei im Mittelpunkt ihrer Vorschläge. Sie betont die Bedeutung des Wettbewerbs, um innovative Lösungen wie KI-basierte Anwendungen voranzutreiben.

AFD

Die AfD plädiert für die Vereinfachung von Bauvorschriften und den Abbau von bürokratischen Hindernissen, um schnellere Verfahren zu ermöglichen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Stärkung lokaler Entscheidungskompetenzen gelegt. Umfassende staatliche Eingriffe lehnt die AfD ab. Digitale Bauanträge sollen freiwillig bleiben, um Bürger:innen nicht zu benachteiligen, die weniger Zugang zu digitalen Technologien haben.

Die Linke

Die Linke fordert transparente und vereinfachte Verfahren, um den Zugang zu Baugenehmigungen zu erleichtern. Besondere Priorität legen sie auf kommunale Planungsinstrumente, die den sozialen Wohnungsbau fördern sollen. Weiterhin setzt Die Linke auf staatlich geförderte Programme zur Digitalisierung, die vorwiegend kleinen und mittleren Unternehmen zugutekommen sollen. Sie fordert außerdem den Ausbau öffentlicher Datenplattformen zur transparenten Planung und Verwaltung von Immobilienprojekten.

BSW

Das BSW setzt auf marktwirtschaftliche Ansätze und schlanke Verfahren, um die Dauer von Bauanträgen zu reduzieren. Sie plädieren für weniger regulatorische Vorgaben und eine bessere Abstimmung zwischen den beteiligten Behörden. Zudem fordert das BSW die Stärkung privatwirtschaftlicher Initiativen zur Digitalisierung des Immobiliensektors. Staatliche Regulierung wird dabei abgelehnt; stattdessen soll der Markt die Innovationen vorantreiben.

Dazu die Einordnung unserer ESG-Expert:innen

  • Die Schaffung einer bundesweit einheitlichen Bauordnung ist einer der wichtigsten Grundsteine, um flächendeckend schnellen Um- und Neubau zu realisieren und energetische Sanierungen maßgeblich bundesweit voranzutreiben.
  • Bürokratieabbau durch Digitalisierung, insbesondere bei Antragsprozessen von Umbauten, Neubauten und Umnutzungen sowie der Kommunikation zwischen Behörden, ist essenziell für die Zukunft der Immobilienbranche in Deutschland. (In 2023 sank die Zahl der genehmigten Baugenehmigungen für Wohnungen auf etwa 260.000 – den tiefsten Wert innerhalb der letzten zehn Jahre. Quelle: Statista: Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland bis 2023)
  • Die Digitalisierung von Gebäuden und den dazugehörigen Datenpools, für die Zwecke der Erhebung von Nachhaltigkeitszielen, muss durch intelligentere Datenschutzverordnungen erleichtert werden. (Etwa 76 Prozent der Unternehmen in Deutschland geben an, dass die bestehende Rechtsunsicherheit hinsichtlich der konkreten Vorgaben der DSGVO deutliche Schwierigkeiten bereitet. Quelle: Statista: Umfrage zu Herausforderungen bei der Umsetzung der DSGVO in Deutschland 2024)
  • Die Nutzung von Building Information Modelling (BIM) bei Neubauten, Umbauten, aber auch in der generellen Bewirtschaftungsphase, sollte bundesweit als Standard eingeführt und für Eigentümer:innen subventioniert werden. (Die Einführung von Building Information Modeling (BIM) in Europa hat seit 2009 kontinuierlich zugenommen und wächst jährlich um etwa 10 Prozent. Derzeit wird BIM bei rund 50 Prozent der Bauprojekte in Europa eingesetzt. Quelle: Novorender.com – How Norway Cut Infrastructure Project Cost Overruns and Delays by Over 50 Prozent)
  • Die Entwicklung moderner Konzepte ist zu befürworten, um effizientere Nahwärmenetze zu schaffen und die Dekarbonisierung des Immobilienbestandes zu unterstützen. Das sollte auch staatlich gefördert werden. (Der Markt für Smart City Konzepte wächst. Quelle: Fortune Business Insights)

Lösungen für eine klimafreundliche Zukunft und lebenswerte Umgebungen

Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und die Bekämpfung des Klimawandels (9) gehören zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Maßnahmen für den Naturschutz und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen stehen dabei in engem Zusammenhang mit politischen Entscheidungen. Ob durch den Ausbau erneuerbarer Energien (10), die Förderung nachhaltiger Bauweisen oder den Schutz von Ökosystemen – die Ansätze der Parteien sind vielfältig. Was sind die Positionen der Parteien zu Naturschutz und Klimawandel, und welche Strategien versprechen effiziente Lösungen und erkennbare Effekte?

Die Vorhaben der Parteien entsprechend ihrer Wahlprogramme

SPD

Die SPD setzt auf einen umfassenden Klimaschutzplan, der neben dem Ausbau erneuerbarer Energien auch den Schutz von Ökosystemen einschließt. Sie betont, dass Klimaschutz sozial gerecht gestaltet werden muss, etwa durch Förderprogramme, die breiten Bevölkerungsschichten zugutekommen.

CDU/CSU

Die CDU/CSU fokussiert sich auf die Förderung klimafreundlicher Technologien und die Vereinbarkeit von Klimaschutz und wirtschaftlichem Wachstum. Naturschutz wird dabei als integraler Bestandteil der Klimapolitik betrachtet, insbesondere in Bezug auf den Erhalt ländlicher Räume.

Die Grünen

Die Grünen sehen im Klimaschutz den zentralen Baustein ihrer Politik und fordern den schnellstmöglichen Ausstieg aus fossilen Energien. Gleichzeitig setzen sie sich für die Renaturierung von Landschaften und den Schutz gefährdeter Ökosysteme ein, um natürliche CO₂-Speicher zu erhalten.

FDP

Die FDP setzt auf marktwirtschaftliche Ansätze im Klimaschutz, wie den Europäischen Emissionshandel, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Sie betonen die Rolle von Innovation und Technologie, um den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu ermöglichen, ohne den Naturschutz zu vernachlässigen.

AFD

Die AfD lehnt verbindliche Klimaschutzziele ab und spricht sich für eine stärkere Nutzung fossiler Energien (11) aus. Naturschutz wird vor allem im Hinblick auf den Erhalt traditioneller Kulturlandschaften thematisiert, jedoch ohne konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen.

Die Linke

Die Linke fordert einen radikalen Umbau der Energie- und Verkehrspolitik hin zu mehr Klimagerechtigkeit. Der Schutz von Natur und Klima wird als zentrale gesellschaftliche Aufgabe definiert, mit Schwerpunkt auf sozial gerechten Lösungen wie kostenlosen ÖPNV und gezielten Förderprogrammen für erneuerbare Energien.

BSW

Das BSW plädiert für eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen und setzt auf Freiwilligkeit statt staatlicher Regulierungen. Sie unterstützen Naturschutzmaßnahmen, sofern diese wirtschaftlich tragbar und lokal angepasst sind, und fördern den Dialog mit Kommunen und Unternehmen.

Dazu die Einordnung unserer ESG-Expert:innen

  • Smarte und nachhaltig entwickelte Stadtquartiere und Wohnräume fördern eine partizipative, lebenswerte Umgebung, welche bewusster, effizienter und nachhaltiger von allen Menschen genutzt wird.
  • Die Nutzung vorhandener Ressourcen im Immobilienbestand sollte möglichst langfristig geplant werden. Bestehende Gebäude (auch im ländlichen Raum) müssen dahingehend optimiert und wirtschaftlich sinnvoll ausgebaut werden. (Anteil der Landbevölkerung in Deutschland nimmt ab. (Quelle: Ifo-Institut Dresden)
  • Klimaschutz bleibt eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Es gilt, wirtschaftlich tragfähige Lösungen – wie effiziente energetische Sanierungen für den Gebäudesektor – zu entwickeln, die langfristige Risiken minimieren und gleichzeitig soziale Verantwortung berücksichtigen. (In Deutschland sind mindestens 145 Milliarden Euro Schäden zwischen 2000 und 2021 durch die Folgen des Klimawandels entstanden. Je nachdem, wie der Klimawandel fortschreitet, liegen die zukünftigen Kosten bis 2050 zwischen 280 und 900 Milliarden Euro. Quelle: Bundesregierung)

Weiterführende Informationen & Quellen
  1. In Deutschland entfallen etwa 15 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen auf die Beheizung von Gebäuden. Wird jedoch der Energieverbrauch durch Strom, Fernwärme und Industriegebäude mitberücksichtigt, steigt dieser Anteil auf nahezu ein Drittel (UBA, 2023).
    Quelle: wwf.de
  2. Die BEG stellt eine solche staatliche Förderung dar, bei der unter anderem der Einsatz neuer Heizungsanlagen, Maßnahmen an der Gebäudehülle oder bestehende Heizungsanlagen optimiert und unterstützt werden.
    Quelle: bafa.de
  3. Sanierungsbedürftig: 42 Prozent des deutschen Wohnungsbaubestands sind Altbauten mit Baujahr zwischen 1949 und 1978.
    Quelle: finanzwelt.de
  4. Die KfW ist eine Förderbank, die unter anderem ​​Programme zur energieeffizienten Sanierung von Wohngebäuden unterstützt. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen können bei der KfW Fördermittel beantragen, um Gebäude zu sanieren, zu modernisieren oder erneuer­bare Energien zu nutzen.
    Quelle: kfw.de
  5. Bestandsschutz gewährleistet den rechtlichen Erhalt und die fortgesetzte Nutzung baulicher Anlagen und Nutzungen, die zum Zeitpunkt ihrer Errichtung rechtmäßig waren. Gebäude, die nach damaligem Recht genehmigt wurden, dürfen weiterhin bestehen und genutzt werden, selbst wenn sie den aktuellen baurechtlichen Vorgaben nicht mehr entsprechen.
    Quelle: berlin.de
  6. Im November 2023 einigten sich Bund und Länder auf den „Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung“. Bisher wurden 30 Prozent der vereinbarten Maßnahmen abgeschlossen, während weitere 49 Prozent in Bearbeitung sind.
    Quelle: vdiv.de
  7. Aufgrund einer deutlich höheren Zuwanderung als ursprünglich erwartet ist der Wohnungsbedarf für den Zeitraum 2021 bis 2025 laut einer neuen regionalen Bevölkerungsprognose von jährlich 308.000 auf 372.000 neu benötigte Wohnungen gestiegen.
    Quelle: iwkoeln.de
  8. Die Bearbeitung eines Bauantrags kann je nach Bundesland, aktueller Auftragslage und Umfang des Vorhabens unterschiedlich lange dauern. Bis zur Erteilung einer Baugenehmigung können ab dem Zeitpunkt der Antragstellung bis zu sechs Monate vergehen.
    Quelle: cosmodirekt.de
  9. Laut Forschenden der Universität Potsdam könnte das weltweite Pro-Kopf-BIP im Jahr 2049 aufgrund klimabedingter Schäden um 19 Prozent niedriger ausfallen, wenn sich soziale, wirtschaftliche und technologische Trends wie in der Vergangenheit entwickeln.
    Quelle: bmwk.de
  10. Im Jahr 2023 entfielen 54,4 Prozent der genutzten Energiemenge auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, 38,4 Prozent auf den erneuerbaren Wärmesektor und 7,2 Prozent auf biogene Kraftstoffe im Verkehrsbereich.
    Quelle: umweltbundesamt.de
  11. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe treibt den Klimawandel an, bleibt aber zugleich essenziell für wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Daher muss eine klimaneutrale Energieversorgung gleichzeitig zukunftsfähig und bedarfsgerecht sein.
    Quelle: bmz.de

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